Spoiler
- Sehnen(scheiden)entzündungen entstehen durch einseitige oder plötzliche, starke Belastungen.
- Sehnen und Sehnenscheiden brauchen viel Ruhe, um zu heilen. Bei einer Entzündung ist deshalb Schonen angesagt.
- Aufwärmen, Ausdehnen und öfters mal die Hand wechseln, helfen dabei, eine Sehnenentzündung zu vermeiden.
Die Fenster sind blitzblank geputzt, aber die Schulter tut plötzlich weh? Den ganzen Morgen E-Mails getippt und das Handgelenk schmerzt? Dahinter könnte eine Sehnenentzündung oder eine Sehnenscheidenentzündung stecken. Sie entsteht durch den immer gleichen Bewegungsablauf oder eine plötzliche starke Belastung.
Die Folge: Die Sehnen und die sie umgebende Hülle, die Scheide, können sich entzünden. Besonders betroffen sind Sportler, Kassierer, die den ganzen Tag monotone Bewegungen ausführen, Musiker oder Personen, die über längere Zeit am Computer arbeiten.
Ansteigende Schmerzen
Eine Sehnenentzündung kann an jeder Stelle des Körpers auftreten. Anfällig sind jedoch Schulter, Knie, Achillesferse, Arm und Handgelenk. Bei einer Sehnenscheidenentzündung ist nicht direkt die Sehne betroffen, sondern die Hülle, in der sie liegt. Sie tritt vor allem in Fingern und Handgelenken auf – etwa durch ständiges Tippen am Laptop – oder im Fussgelenk, zum Beispiel durch Joggen ohne vorheriges Aufwärmen.
Egal, ob die Sehne oder die Sehnenscheide entzündet ist: Im Anfangsstadium sind die Schmerzen häufig noch gering, mit der Zeit nehmen sie an Intensität zu, sodass die Stelle sogar im Ruhezustand schmerzt. Ebenso können Rötungen, Schwellungen und eine Erwärmung auftreten.
Sehnenentzündung mit Ruhe behandeln
Selbst bei geringen Beschwerden heisst es jetzt: schonen. Denn Sehnen und Sehnenscheiden benötigen viel Zeit, um sich zu regenerieren. Wird die verletzte Stelle weiterhin belastet, könnten die Beschwerden chronisch werden und den Bewegungsapparat langfristig beeinträchtigen. Kühle Umschläge oder Eispacks helfen, den Schmerz zu lindern. Schmerzmittel mit Inhaltsstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac wirken entzündungshemmend. Halten die Beschwerden an, solltest du deinen Hausarzt oder Physiotherapeuten aufsuchen.
Bei einseitigen Belastungen – wie dem Klicken mit der Computermaus – kannst du einer Reizung vorbeugen, wenn du ab und zu die andere Hand benutzt. Wer gerne Sport treibt, sollte sich vor jedem Training aufwärmen und anschliessend ausreichend dehnen. So verhinderst du die innere Reibung der Sehnen und machst sie geschmeidig und leistungsfähiger.
Sehnenentzündung- ABC
Fersensporn: Überbelastungen der Sehnen am Fersenbein können zu Rissen und Entzündungen führen. Der Körper lagert deshalb Kalk zur Stabilisation ab, wodurch ein knochenartiger Sporn entstehen kann.
Kalkschulter: Kalkeinlagerungen im Bereich der Sehnen der Rotatorenmanschette können zu erheblichen Schmerzen führen. Meist tritt zusätzlich eine Schleimbeutelentzündung auf.
Läuferknie: Die Sehnenplatte an der Aussenseite des Oberschenkels scheuert über die Knochen des Kniegelenks. Das Gewebe entzündet sich, spürbar ist ein stechender Schmerz an der Aussenseite des Knies. Gründe sind Fehlstellungen, unzureichendes Aufwärmen oder falsche Schuhe.
Tennisarm: Bei einem Tennisarm sind die Strecksehnen an der Aussenseite des Ellbogens entzündet. Beim Golferellbogen sind es hingegen die Beugesehnen an der Innenseite. Sie entstehen durch wiederholte Belastung der Unterarmmuskulatur.