Bei Diabetes hilft der Zahnarzt

Zwei Jungs putzen sich die Zähne am Waschbecken

Zuckerkrank durch schlechte Zähne? Dass Diabetes auch die Zahngesundheit beeinträchtigt ist inzwischen bekannt. Nun haben Forscher der Universität Ostfinnland nachgewiesen, dass umgekehrt eine schlechte Mundhygiene das Risiko für Diabetes erhöhen kann: In einer Langzeitstudie wurden Personen beobachtet, die zwischen 1990 und 1992 Parodontitis hatten. 15 Jahre später litten sie zu 32 Prozent häufiger an Diabetes Typ 2 als der Bevölkerungsdurchschnitt. Der Grund: Am entzündeten Zahnfleisch werden Zytokine freigesetzt. Diese Proteine steuern das Zellwachstum, fördern aber auch die Insulinresistenz.

Die Schlussfolgerung: Durch eine bewusste Zahnpflege und eine frühzeitige Behandlung von Zahnfleischentzündungen kann das Risiko für Diabetes gesenkt werden.

Lässt sich durch die Behandlung von Parodontitis aber auch das Krankheitsbild bei Diabetikern verändern? Genau das haben Forscher des Eastman Dental Institutes in London untersucht: 264 Patienten mit Diabetes Typ 2 und Zahnfleischproblemen wurde entweder eine klassische Zahnpflege oder eine intensive Behandlung der Parodontitis angeboten. Das Ergebnis: Bei den Patienten, deren Zahnbelag unterhalb des Zahnfleischrands professionell entfernt wurde, konnte der Blutzuckerlangzeitwert HbA1c deutlich gesenkt werden.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn