So funktioniert die Behandlung von Trockenem Auge

Die Sicca-Therapie verhilft zu gesunden Tränen

Spoiler

  • Wenn der Tränenfilm gestört ist, kann das Beschwerden am Auge hervorrufen.
  • Neben Binde- und Hornhautentzündungen kann das chronisch Trockene Auge schwere Schäden an Hornhaut und Sehkraft erleiden.
  • Bei der Sicca-Therapie wird der Tränenfilm repariert, der Lidrand gepflegt und der Lebensstil angepasst und so das Trockene Auge sehr erfolgreich behandelt.

Bei der Behandlung von Trockenem Auge haben sich verschiedene Methoden etabliert. So bieten sich zahlreiche Hausmittel wie etwa das Auflegen von Gurkenscheiben oder Quarkwickeln an. Standard ist allerdings die Sicca-Therapie.

Behandlung von Trockenem Auge

Bei einem diagnostizierten Trockenen Auge verschreiben die Augenärzte eine Sicca-Therapie. Hierbei, erklärt Prof. Dr. Philipp Steven von der Uniklinik Köln, habe sich klassischerweise eine Stufentherapie mit verschiedenen Komponenten etabliert: «Die Basistherapie stellt die erste Behandlungsstufe dar. Sie umfasst Tränenersatzmittel, die den Tränenfilm stabilisieren und den Lipidfilm auf den Augen simulieren. Ergänzend gehören eine sorgfältige Lidrandpflege und Ernährungs- und Verhaltensanpassungen dazu.»

In der zweiten Stufe der Behandlung von Trockenem Auge, so Prof. Steven, würden antientzündliche Augentropfen in Kurzzeittherapie oder langfristig Ciclosporin-Augentropfen verschrieben. Gegebenenfalls kämen auch Stöpsel zur Anwendung, die in die ableitenden Tränenpunkte eingesetzt und die Tränen aufstauen würden. Bei systemischen Erkrankungen würden die Ärzte zudem die Gabe lokaler oder systemischer Antibiotika prüfen.

«Die dritte und vierte Behandlungsstufe einer Sicca-Therapie wird nur in speziellen Augenzentren angeboten», erläutert Prof. Steven. «Hierzu gehören Spezialkontaktlinsen und autologe Serum-Augentropfen, also Augentropfen, die aus Eigenblut der Patienten in einem speziellen Verfahren hergestellt werden. Die letzte Option bei schwerster Betroffenheit ist letztlich eine Operation der Augen.»

Trockenes Auge: Wann zum Arzt?

Das Trockene Augen-Syndrom ist weit verbreitet. Es ist eine multifaktorielle Erkrankung und tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Prof. Steven sieht drei Fälle, in denen eine ärztliche Behandlung von Trockenem Auge angezeigt ist: «Wer Augenbeschwerden hat und zusätzlich an einer systemischen Grunderkrankung leidet, sollte einen Augenarzt aufsuchen und auf die bestehenden Grunderkrankung hinweisen. Dies betrifft beispielsweise Patienten mit Rheuma oder Hauterkrankungen, wie Rosazea oder Neurodermitis, oder solche, die eine Stammzellen-Transplantation oder eine Chemotherapie hinter sich haben. Weiter rate ich allen Personen zu einer ärztlichen Untersuchung, die seit längerem am Trockenen Auge leiden und verschiedenes gegen die Beschwerden erfolglos ausprobiert haben.»

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