Bandscheibenvorfall: Ursachen und Behandlung

So wird der Rücken wieder schmerzfrei und beweglich

Mann an Wasser

Spoiler

  • Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der weiche Kern des Knorpels aus und drückt auf umliegende Nerven.
  • Meist handelt es sich um eine Verschleisserscheinung. Plötzliche Überlastungen treten seltener auf.
  • Mässige Bewegung trägt zur Regeneration bei. Eine Operation ist nur in wenigen Fällen notwendig.

Bei einem Bandscheibenvorfall dringt der innere Gallertkern des Knorpels durch den äusseren Faserring und drückt auf die umliegenden Nerven. Die Folge: Der Rücken schmerzt, sobald er bewegt wird. «Das ist keine Krankheit», meint Dr. Max Chaimowicz, «sondern ein Ausdruck der menschlichen Natur. Die Wirbelsäule ist eben nicht für die Ewigkeit gemacht.»

So kommt es zum Bandscheibenvorfall

Oft steckt hinter einem Bandscheibenvorfall kein spontaner Unfall: beispielsweise eine Last, die zu schwer ist oder falsch gehoben wird. Viel häufiger ist dem Vorfall ein langjähriger Verschleiss vorangegangen. «Mit 50 oder 60 Jahren muss man es nun einmal akzeptieren, dass hin und wieder der Rücken wehtut», so der Experte. «Der Bandscheibenvorfall ist dann die Summe von vielen winzig kleinen Verletzungen, die durch zu grosse Belastungen mit der Zeit aufgetreten sind.»

Gefährlich sind die wenigsten Fälle. Die Rückenschmerzen, die in die Schultern, in den Bauch oder die Extremitäten strahlen können, lassen sich medikamentös behandeln. Bewegungsübungen stärken die Muskulatur, sodass die Wirbelsäule entlastet wird. «Nach zwei Wochen ist meist alles wieder gut», so der Orthopäde.

Wann eine Operation notwendig wird

Selten können allerdings Lähmungen an Hand, Fuss oder Arm auftreten. Durch eine Blockade der Nerven kann auch die Kontrolle über die Blasen- und Darmentleerung verloren gehen. In diesen Fällen ist ein schneller operativer Eingriff angeraten, um eine dauerhafte Nervenschädigung zu vermeiden und die gewohnte Lebensqualität wiederherzustellen.

Bandscheibenvorfall vorbeugen

«Um die Bandscheiben zu schonen, sollte man das Heben aus dem Rücken vermeiden», erklärt Dr. Chaimowicz. «Aber nicht nur Menschen, die körperlich schwer arbeiten, sind gefährdet. Auch Personen, die beruflich viel sitzen, haben ein erhöhtes Risiko, weil ihre Muskulatur wenig beansprucht wird. Hier hilft Rücken- und Bauchmuskeltraining. Dafür muss es nicht gleich Leistungssport sein, Radfahren und Spazierengehen tun es auch schon.»

So kannst du die Heilung unterstützen

«Ein Bandscheibenvorfall ist kein Grund, sich ins Bett zu legen und auf tot zu stellen», mahnt der Experte. «In den ersten ein, zwei Tagen ist zwar körperliche Schonung angeraten. Danach sollte der Körper aber mobilisiert werden – natürlich immer im Rahmen dessen, was guttut und nicht schmerzt. In der Bewegung heilt der Vorfall meist besser und schneller ab. In Ruhemomenten fördert eine Wärmflasche die Entspannung.»

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