Laufen lernen: So erlernt dein Baby seine ersten Schritte

Bis zum aufrechten Gang ist es ein weiter Weg

Baby

Spoiler

  • Nach der Geburt muss der Kopf des Babys bei jeder Bewegung stabilisiert werden: Die Rückenmuskulatur ist zu schwach, um ihn zu halten.
  • In den ersten Monaten krümmen sich die Nackenwirbel und die Muskelmasse nimmt zu. Dadurch kann das Baby seinen Kopf allmählich halten und anheben.
  • Erst wenn sich die Wirbelsäule zu einer doppelt geschwungenen Linie geformt hat, kann das Baby laufen.

Die ersten Wochen und Monate mit dem neuen Familienmitglied sind besonders spannend: Nicht nur legt das Kleine in dieser Zeit ordentlich an Gewicht und Grösse zu und reagiert immer mehr auf seine unmittelbare Umgebung. Nebenbei hält es Tag und oft auch Nacht die Eltern auf Trab – und wird immer mobiler. Doch vom Köpfchenhalten bis zum ersten Schritt ist es ein langer Weg. Laufen lernen ist eine grosse Herausforderung.

Hilfestellungen erforderlich

Unmittelbar nach der Geburt fehlt es dem Baby an körperlichen Voraussetzungen für grosse Bewegungen: Die Rückenmuskulatur ist noch nicht vollends entwickelt und die Wirbelsäule hat eine einfache Bogenform, die keine stützende Funktion übernehmen kann.

Umso wichtiger ist es, dass der kleine Kopf beim Drehen, Hochnehmen und Tragen immer durch einen Handgriff abgesichert wird. Beim Wickeln muss – so sehr der Windelinhalt auch beanspruchen mag – der Kopf im Auge behalten werden. Und auch in Tragetuch, -tasche und -sitz gilt: Der Kopf muss sicher fixiert und das Baby gegen grössere Erschütterungen abgesichert sein.

Laufen lernen beginnt im Nacken

Bei der Entwicklung des Bewegungsapparats verändert sich zunächst das Genick: Die Muskulatur prägt sich aus und der Halswirbelbereich krümmt sich. Zwischen der vierten und achten Woche kann das Baby dadurch seinen Kopf halten und ihn auch schon leicht heben.

Während sich die Brustwirbel strecken, versucht das Baby, sich zu drehen. Etwa ab dem sechsten Monat kann es meist auch schon sitzen.

Krabbeln, hochziehen, stehen

Zuletzt krümmt sich die Wirbelsäule im Lendenbereich, bis die typische Doppel-S-Struktur erreicht ist. Dieser Prozess zieht sich bis zum ersten Lebensjahr hin und kann auch bis zum 18. Lebensmonat dauern. Bis dahin übt sich das Baby am Krabbeln und zwischen dem siebten und zehnten Monat beginnt es, sich an Gegenständen hochzuziehen.

Die doppelt geschwungene Wirbelsäule ist eine wichtige Voraussetzung für die ersten Schritte. Zum einen balanciert sie die Körperhaltung aus und ermöglicht so eine optimale Koordination der Bewegungsabläufe. Zum anderen sorgt die Struktur der Wirbelsäule dafür, dass die Erschütterungen der Schritte gedämpft werden.

Laufen lernen mit eigenem Tempo

Jedes Baby ist einmalig und legt seine Entwicklung in einem individuellen Zeitraum zurück. Das Erlernen des Krabbelns und Laufens lässt sich weder verzögern noch beschleunigen – auch nicht mit Laufhilfen. Und sollte es doch erste Anzeichen geben, dass das Baby in seiner motorischen Entwicklung zurückbleiben könnte, gewährleisten engmaschige Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, dass frühzeitig unterstützende Massnahmen ergriffen werden können.

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