Aufgepasst beim Schuhkauf: Darauf kommt es an

Unterschiedliche Länge der Zehen sollte berücksichtigt werden

Füsse in Schuhen

Spoiler

  • In Europa sind unterschiedliche Fussformen verbreitet. Sie unterscheiden sich in der Länge des zweiten Zehen.
  • Die Schuhindustrie orientiert sich mehrheitlich an den beiden gängigsten Zehenformen.
  • Das falsche Schuhwerk kann zu Quetschungen, Schmerzen und Fussverformungen führen.

Griechisch, römisch, ägyptisch: Fast jedem antiken Kulturkreis wird eine spezielle Fussform als Schönheitsideal nachgesagt. Sogar germanische, keltische, angelsächsische und slawische Füsse kennen zumindest die Fachleute für Horoskope und Charakterdeutung. Beim Schuhkauf spielt die Fussform eine Rolle, wenn die Zehen genügend Platz haben sollen.

Im Schuhhandwerk geht es allerdings deutlich übersichtlicher zu: Produziert wird, was massentauglich ist – und das sind Schuhe, die vor allem dem ägyptischen und griechischen Fuss nachempfunden sind: Die Zehen von immerhin gut 90 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer entsprechen dieser Fussform.

Wer aber hinsichtlich seiner Zehenlänge zu einer Minderheit gehört, sollte sein Schuhwerk mit Bedacht aussuchen. Andernfalls drohen Blasen, Schürfwunden, Quetschungen und langfristig auch Deformationen – in jedem Fall also lästige Schmerzen.

Achte also beim Schuhkauf unbedingt auf deine Fussform!

Der ägyptische Fuss: Standard beim Schuhkauf

Dieser Fuss findet sich in Europa am häufigsten: Bei mehr als jedem Zweiten ist der grosse Zeh tatsächlich der grösste, während alle nachfolgenden Zehen immer kleiner werden. Der Fuss läuft insgesamt zum grossen Zeh spitz zu – die meisten Schuhe folgen dieser Form. Wer diesen Fuss hat, kann sich glücklich schätzen: In jedem Schuhgeschäft findet sich hierzu eine breite Auswahl.

Der griechische Fuss: der kleine Unterschied

Bei diesem Fuss nimmt die Länge der Zehen wie auch beim ägyptischen Fuss von innen nach aussen ab. Der einzige Unterschied: Nicht der grosse Zeh ist der längste, sondern der zweite Zeh. Dadurch spitzt sich der gesamte Fuss nicht an der Innenseite, sondern etwas mittiger zu. Schmal geschnittene Schuhe führen hier oft zu Beschwerden, da sie dem zweiten Zeh nicht ausreichend Platz bieten. Besser eignen sich weniger spitz zulaufende, vorn weiter gehaltene Modelle. Da immerhin fast jeder Dritte eine solche Fussform hat, finden sich immer noch genügend Schuhe zur Auswahl.

Der römische Fuss:  eine Herausforderung für den Schuhkauf

Diese Fussform ähnelt dem griechischen Fuss, allerdings wird hier der grosse Zeh gleich von beiden benachbarten Zehen überragt. Die Folge: Der Fuss läuft nicht spitz zu, sondern läuft von der Innenseite bis zur Fussmitte flach aus. Nur knapp zehn Prozent der Europäer besitzen eine solche Fussform – entsprechend schwierig kann es im Schuhgeschäft werden. Auf spitz zulaufende Modelle sollte ganz verzichtet werden, da sie den Zehen nicht ausreichend Platz bieten. Grosszügig geschnittene, abrundend geschwungene Schuhe hingegen unterstützen diese Fussform.

Der germanische und der keltische Fuss: ausgemachte Minderheiten

Beim germanischen Fuss überragt der grosse Zeh seine Nachbarn, die allesamt gleich lang sind. Spitz zulaufende Schuhe sind kein Problem, Platz genug ist zumindest vorhanden. Allerdings sollte probiert werden, ob der Tritt in diesem Schuh auch wirklich sicher und fest ist. Das gilt besonders für Modelle mit hohem Absatz, aber auch für abgerundetes Schuhwerk, in dem die Zehen besonders gefordert sind, etwa in Bergsteigerschuhen.

Der keltische Fuss wird von dem zweiten Zeh dominiert, der seine Nachbarn überragt. Im Gegensatz zum griechischen Fuss bilden die übrigen Zehen allerdings keine einheitliche, spitz zulaufende Linie: Sie weisen vielmehr unterschiedliche Längen auf. Bei der Schuhwahl sollte den breiteren, abgerundeten Modellen der Vorzug gegeben werden.

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