Arthrose: Wenn die Gelenke verschleissen

Gut vorbeugen, richtig behandeln

Wal im Meer

Spoiler

  • Arthrose ist eine übermässige Abnutzung eines Gelenks.
  • Hüften und Kniegelenke sind am häufigsten betroffen.
  • Eine gute Haltung und kräftige Muskulatur beugen vor.

Knie und Hüfte sind am häufigsten von Arthrose betroffen: Der schützende Gelenkknorpel reibt sich ab, es entstehen Schmerzen und manchmal Entzündungen. «Grund sind oft Fehlformen, die angeboren oder im Laufe des Wachstums entstanden sind», so Prof. Dora. Wer also X- oder O-Beine hat oder von einer Hüftfehlstellung weiss, meidet High-Impact Sport wie Joggen lieber.

«Auch Kontaktsportarten wie Hockey oder Fussball können zur Verschlechterung führen. Besser sind Sportarten, die einen schützenden Muskelmantel um das Gelenk aufbauen, wie Schwimmen, Radfahren oder Pilates», so der Orthopäde. Eine Fehlstellung kann auch operativ korrigiert werden. «OPs zwischen 15 und 30 Jahren erzielen die besten Ergebnisse», so Prof. Dora.

Knorpel liebt Bewegung

Gelenkknorpel kann sich zu einem gewissen Mass regenerieren. Um ernährt zu werden, braucht er Bewegung. «Optimal ist es, wenn dabei kein Gewicht auf dem Gelenk lastet», sagt Prof. Dora. Für Menschen mit Übergewicht, einer weiteren häufigen Ursache für Arthrose, wird Bewegung im Wasser empfohlen. Im Angebot sind auch Nahrungsergänzungsmittel, die Glucosamin und Chondroitinsulfat enthalten, und Gelenksinjektionen mit Hyaluronsäure oder Eigenblutprodukten. Deren Wirksamkeit ist allerdings unsicher.

Ein neues Gelenk wegen Arthrose?

Durch Physiotherapie kann die Gelenkfunktion verbessert werden. Bei starken Schmerzen kommen zudem Medikamente zum Einsatz. Wenn die Arthrose die Lebensqualität aber allzu sehr einschränkt, wird über einen Gelenkersatz nachgedacht: Die sogenannte Totalendoprothese, kurz TEP, verspricht Schmerzfreiheit und bessere Beweglichkeit.

Für den Eingriff verbringen Betroffene drei bis fünf Tage im Spital. Anschliessend brauchen sie für drei bis sechs Wochen Stöcke zum Gehen. Wer im Büro arbeitet, ist nach ca. sechs Wochen wieder am Arbeitsplatz. «Vor allem unter den Patienten, die ein neues Hüftgelenk bekommen haben, ist die Zufriedenheitsrate hoch», betont Prof. Dora.

So kannst du Arthrose vorbeugen

  • Hüfte: Radfahren und Schwimmen schützen vor Arthrose. Wer sitzend arbeitet, sollte abends die Hüftbeuger dehnen.
  • Knie: Übergewicht ist die Hauptursache für Verschleiss. Jedes Kilo weniger schützt die Knie. Nach Meniskus- oder Bandverletzungen sollte die Muskulatur gut aufgebaut werden.
  • Schulter: Ursache sind oft rheumatische Erkrankungen. Eine gute Haltung und Bewegung beugen Verschleiss vor.
  • Zehen: Wer an einem Ballenzeh, dem Hallux valgus, leidet, sollte seine Wadenmuskulatur regelmässig dehnen und hohe Schuhe meiden, um Arthrosen vorzubeugen.
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