Arthrose im Hüftgelenk – Verschleiss in den Hüften

Sind konservative Therapien ausgeschöpft, ist die Implantation einer Hüfttotalprothese angeraten.

Arthrose Hüftgelenk: Mann in Sportkleidung, der sich an einem Geländer dehnt

Spoiler

  • Die Arthrose in den Hüften gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Gelenkverschleiss-Erkrankungen. Sie verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit ein.
  • Wird die Hüftarthrose frühzeitig erkannt, gibt es nicht-operative Therapieansätze, um das Gelenk zu schonen und zu erhalten.
  • Wenn alle konservativen Therapien ausgeschöpft wurden, empfiehlt sich ein operativer Eingriff, um das Gelenk mit einer Prothese zu ersetzen.

Die Hüftarthrose zählt zu den häufigsten Formen des Gelenkverschleisses. Oft macht sie sich zunächst mit Schmerzen in der Leiste bemerkbar, die als Anlaufschmerz nach längerem Sitzen oder Liegen auftreten. Die Schmerzen können jedoch auch seitlich oder im Gesässbereich entstehen. Mit der Zunahme der Arthrose schränkt sich die Beweglichkeit des Hüftgelenks ein. So kann beispielsweise das Sockenanziehen oder Bücken schwieriger werden. Die Ursachen der Hüftarthrose sind vielfältig. «Wichtige Faktoren sind unter anderem eine ungünstige Form von Hüftkopf und Hüftpfanne mit entsprechender Fehlbelastung des Gelenks», erklärt Dr. Aepli. Zudem kann die Arthrose auch als Folge von Verletzungen, Durchblutungsstörungen oder Entzündungen auftreten.

 

Vorsicht beim Sport

Wie die Arthrose im Hüftgelenk behandelt wird, hängt vom individuellen Leidensdruck, den Ansprüchen der Patienten und dem Stadium der Arthrose ab. Dr. Aepli empfiehlt, bei ersten Beschwerden eine Abklärung nicht auf die lange Bank zu schieben. «Bei jungen Erwachsenen mit einer ungünstigen Form von Hüftkopf und Hüftpfanne sind oft Beschwerden vorhanden, bevor die eigentliche Arthrose eintritt. Wird dies früh erkannt, können gelenkserhaltende Operationen die anatomische Fehlform korrigieren und die Arthrose verhindern oder hinauszögern. Im Frühstadium der Arthrose gibt es mehrere nichtoperative Therapien, die ausgeschöpft werden können.» Dazu gehören Physiotherapie, die Einnahme entzündungshemmender Medikamente und Infiltrationen, das heisst Spritzen ins Hüftgelenk. Um dieses mechanisch zu entlasten, kann gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion hilfreich sein. Sportlern mit beginnender Hüftarthrose empfiehlt der Experte, auf Fussball, Tennis und andere Sportarten mit abrupten Bewegungswechseln zu verzichten. «Gelenkfreundlicher sind fliessende Bewegungen wie etwa beim Radfahren, Schwimmen oder Wandern», erklärt Dr. Aepli.

 

Hüftprothese gegen die Arthrose im Hüftgelenk

Bleibt der Leidensdruck trotz ausgeschöpfter konservativer Therapien hoch, kann eine operative Behandlung angeraten sein. Dabei wird das Gelenk durch eine Hüftprothese ersetzt. Die Implantation ist in vielen Kliniken ein routinierter Eingriff: Schweizweit werden jährlich etwa 20 000 Hüftprothesen eingesetzt. Die Daten aus dem schweizerischen Implantatregister SIRIS zeigen, dass diejenigen Kliniken, die den Eingriff besonders häufig durchführen, auch niedrigere Komplikationsraten haben.

 

So funktioniert die OP

  1. Bei der Operation wird der oberste Teil des Oberschenkelknochens durchtrennt, der Gelenkkopf entfernt und die Gelenkpfanne gefräst. Anschliessend fixiert der Chirurg die Prothese und renkt das künstliche Gelenk ein. Klingt dramatisch, wird aber minimalinvasiv und mit hoher Erfolgsquote durchgeführt.
  2. Noch am OP-Tag kann der Patient erste Schritte machen, begleitet von einem Physiotherapeuten. Grundsätzlich darf das Bein dabei voll belastet werden. Die frühe Mobilisation erlaubt es, dass früh erstes Vertrauen zum neuen Gelenk aufgebaut wird.
  3. Im Krankenhaus bleibt der Patient für etwa vier Tage. Während dieser Zeit wird der Sitz der Prothese überprüft und mit der Physiotherapie das Gehen und Treppensteigen geübt. Anschliessend stehen muskelaufbauende Übungen im Rahmen einer ambulanten Physiotherapie an.
  4. Eine erste Nachkontrolle erfolgt sechs Wochen nach der OP. Bis dahin sind meist schon leichte körperliche Arbeiten möglich. Die volle Leistungsfähigkeit ist nach etwa zwei bis drei Monaten erreicht. Auch danach kann es vorübergehend zu ungewohnten Empfindungen oder Wetterfühligkeit kommen.
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