Alterssichtigkeit: Ursache, Behandlung und Vorsorge

Alterssichtigkeit und ihre Behandlung

Katze Brille

Spoiler

  • Alterssichtigkeit in der zweiten Lebenshälfte ist eine vollkommen normale Erscheinung.
  • Linsen verlieren mit den Jahren an Elastizität, Augenmuskeln an Kraft – Das scharfe Sehen in der Nähe wird schwächer.
  • Brillen, Kontaktlinsen oder eine OP können das Sehen im Nahbereich wieder verbessern.

Alterssichtigkeit war in früheren Zeiten deutlich weniger verbreitet als heute. Das liegt vor allem daran, dass über Jahrhunderte Säbelzahntiger, Wikinger und Beulenpest die Lebenserwartung so niedrig hielten, dass nur wenige Menschen alt genug wurden, um diese Alterserkrankung noch zu erleben.

Alterssichtigkeit erwischt jeden

Inzwischen dürfen wesentlich mehr Menschen an den Schattenseiten der ansteigenden allgemeinen Lebenserwartung teilhaben: Wann sich die Alterssichtigkeit einstellt, ist zwar von Fall zu Fall verschieden – dass sie sich aber in der zweiten Hälfte des Lebens irgendwann bemerkbar macht, ist gewiss. Alterssichtigkeit ist eine sehr demokratische Erscheinung: Sie erwischt ausnahmslos jeden.

Wenn die Sehstärke schwindet

Mit fortschreitendem Alter verliert das Auge seine jugendliche Dynamik: Die Linse ist weniger elastisch und die feinen Muskeln im Augeninnern, welche die Linse verformen und somit die sogenannte Akkomodation ermöglichen, können weniger Wirkung entfalten. Dadurch kann das alternde Auge die nähere Umgebung nicht mehr klar fokussieren. Die Folge: Die Buchstaben in der Zeitung verschwimmen, der Busfahrplan wird unlesbar und der Faden will einfach nicht mehr durch das Nadelöhr. Die Unmöglichkeit, nahe Dinge deutlich zu sehen, schränkt Betroffene in ihrer Freizeitbeschäftigung, aber auch im Beruf und im sozialen Leben deutlich ein.

Da sich die Alterssichtigkeit schleichend einstellt – bei den meisten Menschen um das 45. Lebensjahr herum – fällt sie zunächst kaum auf: Betroffene verändern unmerklich ihre Lese- und Wahrnehmungsgewohnheiten, rücken mehr zur Lichtquelle, gehen auf grössere Distanz zum Bildschirm und strecken die Arme aus, um die Zeitung lesen zu können – bis die Arme irgendwann zu kurz werden.

Harmlos und gut zu behandeln

Sicherlich ist die Erkenntnis, von Alterssichtigkeit betroffen zu sein, keine glücklich stimmende Diagnose. Wer möchte schon darauf hingewiesen werden, dass es um die Sehkraft nicht mehr so bestellt ist wie in früheren Jahren! Doch allzu dramatisch ist dieser Befund nicht, denn eine Alterssichtigkeit ist eine verhältnismässig harmlose Begleiterscheinung im fortschreitenden Leben: Einmal erkannt, lässt sie sich leicht mit diversen Hilfsmitteln behandeln. Betroffene können sich mit Brille oder Kontaktlinse, aber auch durch einen chirurgischen Eingriff den Nahbereich wieder zugänglich machen. Darüber hinaus empfiehlt sich Gelassenheit, denn wie sagte schon Goethe: «Die einzige Methode, der Alterssichtigkeit zu entgehen, ist jung zu sterben.» Und wer will das schon!

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