Alles, was du über Wurmbefall bei Menschen wissen solltest

Ursachen, Symptome und Behandlung – so wirst du sie auch wieder los

Wurmbefall bei Menschen: Mädchen kuschelt mit Katze, ihr Gesicht im Fell

Spoiler

  • Meist leben die Würmer im menschlichen Magen-Darm-Trakt. Die häufigsten Wurmarten sind Maden-, Spul- und Bandwürmer.
  • Typische Symptome sind ein juckender After, Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtsverlust und Veränderungen des Stuhls.
  • Ein Wurmbefall bei Menschen kann einfach diagnostiziert und schnell mit Medikamenten und Hygienemassnahmen behandelt werden.

Welche Würmer gibt es bei uns?

Im menschlichen Magen-Darm-Trakt können verschiedene Arten von Würmern vorkommen. Sie unterscheiden sich in ihrer Grösse, dem Übertragungsweg und den Symptomen, die sie verursachen. Für einen Wurmbefall bei Menschen sind überwiegend diese Arten verantwortlich:

Madenwürmer

Sie gehören zu den häufigsten Wurmarten, die den Darm befallen. Besonders betroffen sind Kinder, jedoch können sich auch Erwachsene anstecken. Die kleinen Würmchen sind nur etwa 0,5 bis einen Zentimeter lang. Oftmals steckt man sich über Haustiere, zum Beispiel die nicht entwurmte Hauskatze, an. Madenwürmer verursachen in der Nacht einen unangenehmen Juckreiz am After, da die Weibchen dann hinauskriechen, um in den Hautfalten der Rosette ihre Eier abzulegen. Betroffene, insbesondere Kinder, kratzen dann dort, die Eier gelangen unter die Fingernägel und über die Hand wieder in den Mund. So stecken sich auch andere Familienmitglieder schnell an.

Spulwürmer

Sie sind deutlich grösser als Madenwürmer und können sogar bis zu 30 cm lang werden. Sie sind weltweit verbreitet, kommen aber überwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten und in der Schweiz kaum noch vor. Man infiziert sich durch den Verzehr von mit Wurmeiern kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser. Die Eier können monatelang in der Umwelt überleben, bevor sie in den Körper gelangen und sich dort zu Würmern entwickeln. Da die Eier ausgeschieden werden und ausserhalb des Darms reifen, wird die Infektion nicht direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben.

Bandwürmer

Bandwürmer gehören zu den längsten Würmern, die im menschlichen Darm gefunden werden – einige Arten können mehrere Meter lang werden. Die häufigsten Arten sind der Rinder- und Schweinebandwurm, die durch den Verzehr von unzureichend gekochtem Fleisch eines infizierten Tieres zu einem Wurmbefall bei Menschen führen können. In der Schweiz infizieren sich Betroffene meist mit dem Fuchsbandwurm durch den Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen sowie deren Fäkalien. Die Bandwurmeier finden sich zudem im Fell und können aufgewirbelt und eingeatmet werden. Im Gegensatz zu den Madenwürmern kommt es nicht zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch. Bandwürmer bleiben nicht zwingend im Magen-Darm-Trakt, sondern können über die Blutbahn auch im Körper wandern und andere Organe befallen.

Wie bemerkt man einen Wurmbefall bei Menschen?

Ja nach Art und Anzahl der Würmer im Magen-Darm-Trakt können die Symptome stark variieren. Viele Menschen bemerken den Befall anfangs überhaupt nicht, weil die Parasiten lange keine auffälligen Beschwerden verursachen. Folgende Anzeichen können auf einen Wurmbefall hinweisen:

  • Juckreiz am After, vor allem in der Nacht, und damit einhergehend eventuell Schlafstörungen: Dies ist ein sehr klassisches Symptom für Madenwürmer. 
  • Magen-Darm-Beschwerden und Unwohlsein, wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Blähungen, treten oft in Verbindung mit Band- und Spulwürmern auf. 
  • Gewichtsverlust, obwohl man normal isst, kann ein Hinweis darauf sein, dass die konsumierten Nährstoffe von den Würmern verzehrt werden. 
  • Veränderter Stuhl: Manchmal sind die Würmer selbst oder ihre Eier sogar im Stuhl sichtbar. Manchmal sieht man ganze Madenwürmer. Häufiger ist es aber bei Bandwürmern, deren Glieder sich mit dem Stuhlgang ablösen.
  • Unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwächegefühl und Reizbarkeit sind ebenfalls Begleiterscheinungen eines Wurmbefalls bei Menschen, denn die Parasiten entziehen dem Körper wichtige Nährstoffe.

Diagnose der unangenehmen Untermieter

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Stuhluntersuchung, bei der man auf Wurmeier oder Wurmteile hin überprüft. Bei Verdacht auf Madenwürmer wird ausserdem oft ein Klebstreifentest durchgeführt: Morgens wird vor dem Toilettengang und vor dem Waschen ein Klebstreifen auf die Haut um den After geklebt, abgezogen und anschliessend unter dem Mikroskop auf Wurmeier untersucht. Zusätzlich können Ärztinnen und Ärzte eine Blutuntersuchung veranlassen, da bei einem Verdacht auf einen Bandwurm bestimmte Antikörper Hinweise geben können. Hat man Sorge Würmer zu haben, sollte man immer in die Arztpraxis gehen, für eine sichere Diagnose und die richtige Behandlung.

Behandlung gegen Wurmbefall bei Menschen

Zum Glück lässt sich ein Wurmbefall bei Menschen in den meisten Fällen einfach und effektiv behandeln. Je nach Wurmart gibt es verschiedene Medikamente, sogenannte Antihelminthika, welche die Würmer töten oder lähmen, sodass sie mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Bei Madenwürmern wiederholt sich die Einnahme nach zwei Wochen, um die Würmer zu erwischen, welche bei der ersten Behandlung noch im Ei-Stadium waren. Eine erneute Stuhluntersuchung zeigt, ob die Behandlung erfolgreich war. 

Neben den Medikamenten sind die Hygienemassnahmen entscheidend, damit man sich und andere Mitglieder im Haushalt nicht reinfiziert.

  • Händewaschen, Händewaschen, Händewaschen: Insbesondere nach dem Toilettengang, nach dem Aufstehen und vor jeder Mahlzeit ist gründliches Händewaschen ein Muss.
  • Täglicher Wäschewechsel: Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher sollten täglich gewechselt und bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um eventuell anhaftende Wurmeier abzutöten.
  • Fingernägel kürzen: Gerade bei Kindern sollten die Fingernägel wirklich kurz gehalten werden, damit sich keine Wurmeier darunter festsetzen.
  • Alle für einen: Es kann sinnvoll sein, wenn in Familien gleich alle behandelt werden und sich an die Hygienemassnahmen halten, selbst wenn sie keine Symptome haben. Durch den engen Kontakt können Madenwürmer leicht übertragen werden. 

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Einem Wurmbefall bei Menschen kann man durchaus vorbeugen mit ein paar einfachen Regeln im Alltag. Sauberkeit und Hygiene, also Händewaschen nach dem WC und vor dem Essen halten nicht nur Würmer fern, sondern auch ungebetene Krankheitserreger. Obst und Gemüse sollte man vor dem Verzehr gut waschen und Fleisch lieber durchgaren, um mögliche Parasiten abzutöten. Die Haustiere im Haushalt sollte man unbedingt regelmässig entwurmen, da sie Überträger sein können. Gleiches gilt übrigens bei Reiterinnen und Reitern fürs Pferd. In tropischen und subtropischen Ländern geht man besser nicht barfuss, da manche Wurmarten über die Haut in den Körper gelangen können. 

Das war jetzt harter Tobak. Ein Wurmbefall ist wirklich unangenehm, aber kein Grund zur Panik. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Medikamenten und Massnahmen kann man die Parasiten schnell wieder hinter sich lassen. Deshalb, auch wenn es dir peinlich ist, scheu dich bei einem Verdacht nicht, ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen.

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