Nur acht Prozent aller Toilettenbesucher waschen ihre Hände korrekt. Zu diesem Ergebnis kam eine Forschergruppe der SRH Hochschule in Heidelberg. Sie untersuchte das Verhalten von 1’000 Personen auf öffentlichen Toiletten.
Das Ergebnis: Jeder zehnte Mann wäscht sich nicht die Hände nach dem Toilettengang. Unter den Frauen sind es nur drei Prozent. Jeder zweite Mann verzichtete zudem auf Handseife. Frauen griffen zwar häufiger zur Seife, doch dauerte der Waschgang bei 82 Prozent von ihnen zu kurz. Insgesamt wusch sich nicht einmal jede zehnte Testperson die Hände mit der erforderlichen Gründlichkeit: eben mit Seife und mindestens zwanzig Sekunden lang.
Das Händewaschen ist gerade in der aktuellen Grippe– und Corona-Zeit von grosser Bedeutung. Immerhin werden etwa 80 Prozent aller Viren und Bakterien über die Hände übertragen, mit denen wir uns im Schnitt 16 Mal pro Stunde ins Gesicht fassen. Durch eine gründliche Handhygiene lässt sich das Infektionsrisiko um bis zu 99,9 Prozent reduzieren, so die Forscher um den Psychologen Prof. Dr. Frank Musolesi. Seine Studie legt nahe: «Der Handkontakt mit Männern birgt ein höheres Übertragungsrisiko.»
So geht das richtige Händewaschen:
- Du nutzt Wasser und Seife.
- Du befeuchtest die Hände, dann seifst du sie ein. Achtung: Dabei hältst du die Hände nicht unter den Wasserstrahl. So würdest du die Seife nur wegspülen.
- Du reinigst die Handflächen, die Handrücken, die Fingerzwischenräume und die Fingerkuppen inklusive Fingernägel. Es gilt: Eine Hand wäscht die andere.
- Du spülst den Seifenschaum ab. Bis jetzt sollest du dir 20 Sekunden Zeit genommen haben.
- Auf öffentlichen Toiletten drehst du den Wasserhahn mit einem Einweg-Tuch zu. So ziehst du dir keine neuen Keime zu. Heimische Wasserhähne solltest du regelmässig säubern.
- Ganz wichtig: Die Türklinke öffnest du nur mit dem Ellenbogen. Auf Herrentoiletten hat sich jeder zehnte Mann, der sie vor dir berührt hat, die Hände nach dem Toilettengang nicht geputzt … und immerhin auch drei Prozent aller Frauen.